Präsens oder Futur I? Amtsdeutsch für Termine
Dannis
Präsens für Zukunft: Mit Zeitangabe klingt es natürlich. Beispiel: Ich gehe morgen zur Ausländerbehörde. Wir holen die Fiktionsbescheinigung nächste Woche ab.
Futur I (werden + Infinitiv): klingt formell, distanziert oder wie eine Vorhersage. Beispiel: Die Sachbearbeiterin wird die Unterlagen prüfen. Sie werden eine E-Mail erhalten.
Im Amtsdeutsch (Briefe, Bescheide) steht oft Futur I, z.B.: Sie werden den Termin am 12.02. wahrnehmen. Bedeutet praktisch: Bitte erscheinen Sie!

Wortschatz: einen Termin wahrnehmen = zu einem Termin erscheinen/kommen. Beispiel: Ich kann den Termin am Montag nicht wahrnehmen.
Alltag vs. Amt: Im Gespräch reicht Präsens: Ich komme am Mittwoch. In E-Mails/Formularen an Behörden wirkt Futur I höflich und verbindlich: Ich werde die Kopien bis Freitag nachreichen.

Tipp: Typische Zeitangaben für Zukunft mit Präsens: morgen, übermorgen, nächste Woche, bald, am 12.02. Ausnahme: Betonung, Versprechen, Vermutung oder amtlicher Ton => Futur I.
