Umgangssprache: der am-Progressiv (Ich bin am Lernen)

Kurzartikel: „am-Progressiv“ in der Umgangssprache – Bedeutung, Region, 2 Beispielsätze.
DannisDannis
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(Illustration)

Was ist das? Der am-Progressiv: sein + am + nominalisiertes Verb. Er beschreibt eine laufende Handlung. Beispiel: Ich bin am Lernen. (≈ I’m in the middle of studying.)

Wo hört man das? Vor allem im Rheinland, Ruhrgebiet, Köln/Bonn, Niederrhein. In Bayern oder im Norden seltener.

Stil & Schrift: alltagssprachlich; gesprochen/Chat häufig. In formellen Texten besser vermeiden. Standard-Alternative: Ich lerne gerade.

Schreibung: nominalisierte Verben groß: am Lernen, am Telefonieren. In Chats oft klein: am chillen (ugs.). Beides hört man.

Beispiel 1: Ich bin am Lernen, ich melde mich später.

Beispiel 2: Wir sind am Chillen im Park. (ugs.) Standard-Alternative: Wir chillen gerade.

Nicht dasselbe: am Start sein = bereit/da sein. Beispiel: Bist du am Start? = Are you ready? Kein am-Progressiv.

Comprehension check:

Welche Aussage passt zum am-Progressiv?
Er drückt eine laufende Handlung aus.
Er ist formell und schriftsprachlich üblich.
Er wird vor allem in Bayern genutzt.
Der am-Progressiv beschreibt etwas, das gerade passiert. Er ist umgangssprachlich und regional geprägt, nicht formell.
Welche Region wird im Text genannt?
Rheinland/Ruhrgebiet
Sachsen/Thüringen
Schweiz
Typisch ist er im Westen Deutschlands: Rheinland, Ruhrgebiet, Köln/Bonn, Niederrhein.
Standard-Alternative zu „Ich bin am Kochen.“ ist …
Ich koche gerade.
Ich werde kochen.
Ich bin dabei zu kochen.
„Ich koche gerade.“ ist die neutrale, standardsprachliche Variante für Gegenwart im Verlauf.

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